Mittelbayerische Zeitung: Turbo für alle!

Von Pascal Durain

Die Erkenntnis kann so simpel sein: Wenn wir nicht wollen, dass
der ländliche Raum auf der Strecke bleibt, müssen wir hier die selbe
Infrastruktur wie in den Ballungszentren schaffen. Und: Schnelles
Internet ist ein entscheidender Standortfaktor. Umso unverständlicher
ist es allerdings, dass Staatsregierung und Europäische Union nur
dort fördern wollen, wo es genügend Unternehmen gibt, die dafür auch
genügend Bedarf gemeldet haben. Zwar profitieren davon auch private
Haushalte, aber nur diejenigen, die zufällig in der richtigen Gegend
wohnen oder in einer Gemeinde leben, in der Geld keine Rolle spielt.
Und das ist ein fatales Signal an die Rathäuser und Bürger. Auch nach
vielen Jahren des Ausbaus ist die Grundversorgung in vielen Orten
noch Zukunftsmusik. Wer dort lebt, braucht Geduld. Doch auch die ist
irgendwann mal vorbei. Zugang zu einen schnellem Internetanschluss
zuhaben, ist heute ein Stück Lebensqualität – so wie Strom und warmes
Wasser. Schon deswegen, weil sich unser Alltag immer weiter
digitalisiert. Das muss man nicht gut finden – es ist aber längst
Realität. Seit Jahren kämpfen Bürgermeister und Landräte gegen die
Landflucht. Jetzt bekommen sie ein so kompliziertes Förderverfahren
vor die Nase gesetzt, dass dafür eine eigene Beratungsstelle
gegründet wurde. Trotz aller Bemühungen ist bereits absehbar, dass
später das Geld hinten und vorne nicht für alle reicht. Und das ist
ein weiteres Trauerspiel.

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