Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Sachsen-Anhalt ist
zwar leicht gesunken, bleibt aber auf einem hohen Niveau. Die Polizei
registrierte im vorigen Jahr 12 920 Fälle, 1 650 weniger als 2016.
Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Montagausgabe) mit Verweis auf eine Antwort auf eine
parlamentarische Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten Sebastian
Striegel. Besonders betroffen sind demnach die großen Städte: 2 736
Diebstähle erfasste die Polizei in Magdeburg, 947 in Dessau-Roßlau,
jeweils etwas weniger als im Vorjahr. Diebstahl-Hochburg bleibt Halle
mit 3 948 Delikten – das sind sogar 291 mehr als 2016. Nach Angaben
des Landeskriminalamtes (LKA) sind in den Großstädten regelrecht
Banden am Werk. „In Halle und Magdeburg gehen die Diebstähle
überwiegend auf das Konto von Intensivtätern“, sagte LKA-Sprecher
Andreas von Koß der Zeitung. Meist handele es sich um
Drogenabhängige, die im großen Stil Räder klauten. Diese würden
dann an Mittelsmänner weiter verkauft und nach Osteuropa
transportiert. Dabei macht es die Masse: „Selbst für hochwertige
Räder bekommen die Diebe meist nur 30 oder 50 Euro“, so von Koß. Sie
müssten also regelmäßig auf Beutezug gehen. Auf diese Weise ist
Fahrraddiebstahl nach Einschätzung des LKA zu einem Massendelikt
geworden – das sieht die Behörde auch als Grund für die niedrige
Aufklärungsquote. Landesweit lag sie 2017 bei 12,6 Prozent. In Halle
waren es sogar nur acht Prozent, lediglich der Landkreis Stendal lag
mit 7,7 Prozent noch niedriger. Allerdings hat sich die Quote in
Halle damit gegenüber 2016 nahezu verdoppelt.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell