Mitteldeutsche Zeitung: Kieler OB/Steuern Steuergewerkschaft verteidigt Vorgehen Gaschkes

Der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft,
Thomas Eigenthaler, hat die Kieler Oberbürgermeisterin Susanne
Gaschke (SPD) gegen den Vorwurf verteidigt, dem Unternehmer Detlef
Uthoff unrechtmäßig Steuern erlassen zu haben. „Das passiert immer
mal wieder“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Online-Ausgabe) und sei in bestimmten Fällen auch
vertretbar. „Man sollte lieber die Kuh nicht ganz schlachten, so dass
sie noch Milch gibt. Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf
dem Dach. Wenigstens die Steuer selbst sollte herein kommen.“ Ein
Urteil sei aber erst dann möglich, wenn man die Akten kenne. Gaschke
hatte Uthoff 3,7 Millionen Euro an Zinsen seiner insgesamt 7,8
Millionen Euro großen Gewerbesteuerschuld erlassen. Auch Gaschke
selbst verteidigte sich. „15 Jahre hat die Stadt kein Geld gesehen –
und das war kein Skandal“, erklärte sie der „Mitteldeutschen
Zeitung“. „Jetzt bekommt die Stadt die Steuerschuld bezahlt – und das
wird skandalisiert?“ Das könne nicht richtig sein. Die frühere
„Zeit“-Journalistin, die ihr Amt erst im vorigen Jahr angetreten hat,
ist wegen der Eilentscheidung stark unter Druck geraten.

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