Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion,
Dietmar Bartsch, hat vor einem Scheitern der Linken bei der
hessischen Landtagswahl gewarnt. „Hessen hat eine herausragende
Bedeutung für die Gesamtpartei“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Wenn wir in Hessen nicht
in den Landtag kommen, dann müssen wir, was die alten Bundesländer
betrifft, einige Fragen noch einmal grundsätzlich stellen und
diskutieren.“ Die hessische Linke lag in den Umfragen der letzten
Monate meist bei vier Prozent, obwohl der Landesverband als für
Westverhältnisse stabil und konstruktiv gilt. Flöge die Linke hier
aus dem Landtag, wäre sie im Westen nur noch in den Landtagen von
Bremen, Hamburg und dem Saarland vertreten – und damit in keinem
westdeutschen Flächenland. Die Spitze der Linken ist zudem alarmiert,
weil die bayerische Linke von einem zuvor ohnehin schon recht
niedrigen Niveau von 4,4 Prozent im Jahr 2009 bei der zurückliegenden
Landtagswahl noch einmal 2,3 Prozentpunkte einbüßte. Schließlich
wurde bekannt, dass die Berliner Linken-Führung den Landesverband
Rheinland-Pfalz unter Aufsicht gestellt hat, weil dieser praktisch
pleite und überdies vollkommen zerstritten ist. Der Verband hat vier
Vorsitzende; zwei Vorsitzende kämpfen demnach gegen die anderen zwei.
Die rheinland-pfälzische Linke zeichne sich durch klassisches
Sektenverhalten aus, heißt es. Sie sei politisch unfähig und könne
auch nicht mit Geld umgehen.
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Hartmut Augustin
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