Die Fusion von Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen
wird eines der wichtigsten Themen in der Zukunft sein. Vieles spricht
für einen Zusammenschluss zu einem Bundesland mit mehr als acht
Millionen Einwohnern: ein größeres Gewicht im Kanon der anderen
Länder, eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik, weniger
Bürokratie, einheitliche Regeln für Schulen und Universitäten. Eine
Wunschliste? Vielleicht. Ganz sicher ist aber, dass die drei Länder
schon bald dazu gezwungen sein werden, über eine Fusion ernsthaft
nachzudenken. Auf Dauer wird die praktizierte Kleinstaaterei einfach
nicht zu bezahlen sein. Vielen Politikern ist das bereits jetzt klar,
die Initiative ergreifen wollen aber nur wenige. Warum, wenn doch die
politischen Vorteile und Zwänge so groß sind? Die Antwort ist
einfach: Niemand im Landtag, in den Ministerien, zahllosen
Verwaltungen bis hin zur Führungsspitze in den Ländern will
öffentlich die eigene Abschaffung ins Gespräch bringen. Übel nehmen
kann man diesen Egoismus nicht, die fadenscheinigen Argumente die
obendrein angeführt werden und angeblich gegen eine Fusion sprechen,
aber schon. Zum Beispiel: Ein gemeinsames Bundesland habe keine
gemeinsame Identität. Zu Erinnerung: Das nach der Wende künstlich
geschaffene Sachsen-Anhalt hat die bis heute nicht.
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