Das Weihnachtsgeschäft ist gerettet, Verdi ist
zufrieden und der Einzelhandelsverband auch. Alles gut? Leider nicht.
Denn die überfällige Reform des Manteltarifvertrags liegt nun auf
unabsehbare Zeit auf Eis. Das ist nicht nur betrüblich, weil damit
antik anmutende Einzelregelungen weiterhin gelten, die ihren Bezug
zur Arbeitswirklichkeit schon lange eingebüßt haben. Es ging nicht
nur um Kohleheizer, sondern um eine grundsätzliche Frage: Wie können
sich veränderte Anforderungen und neue Berufsbilder in
manteltarifvertraglichen Vereinbarungen niederschlagen? Dass eine
Antwort nicht gefunden wurde, haben beide Seiten zu verantworten.
Verdi hatte rundheraus bestritten, dass es Tätigkeiten gibt, die
heute weniger anspruchsvoll sind als einst. Geringere Entgelte, etwa
für Kassenkräfte , kämen mithin nicht Frage. Und die Arbeitgeber
hatten den Verdacht genährt, es gehe ihnen vor allem um
Herabstufungen. Dass nun alles beim Alten bleibt, ist eine Niederlage
für beide Seiten.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200