Der Nahost-Friedensprozess ist hohl geworden, weil
schon viel zu lange Verhandlungsvorschläge auf dem Tisch liegen,
ohne dass sich etwas ändert. Israel hatte es nie eilig, zu einer
Zwei-Staaten-Lösung zu gelangen. Schneller waren die Regierungen in
Jerusalem mit dem Siedlungsbau, ob nun gerade Friedensgespräche
liefen oder nicht. Vor allem unter Benjamin Netanjahu hatte dies
Vorrang. Es gab auch andere Probleme, etwa mit den Radikalislamisten
in Gaza, die Israels Existenzrecht negieren und ihre Energien in den
Raketenbau investierten. Die moderate Palästinenser-Führung von
Präsident Mahmud Abbas verlor derweil an Rückhalt in der Bevölkerung,
die sich nach 20 Jahren ergebnislosen Friedensprozesses verschaukelt
fühlt.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200