Es geht nicht nur um die Politikfähigkeit dieses
Zusammenschlusses von Menschen, die gerne Recht haben. Es geht vor
allem darum, dass die heftigen Kämpfe in der Parteiführung etwas
verdecken, was die AfD gerade tatsächlich betreibt. Der Machtkampf in
der Führung ist ja weniger politisch, sondern eher persönlich
motiviert. Inhaltlich trennt die Streitenden kaum etwas. So gibt es
in der AfD-Spitze keinerlei wirklichen Dissens darüber, dass die
Partei nun Abgesandte von „Pegida“ zum Gespräch in den sächsischen
Landtag eingeladen hat. Die Bewegung, der die Kanzlerin eine
deutliche Abfuhr erteilt hat, wird von der AfD umarmt. Eine solche
Geste offenbart mehr als jeder Führungsstreit. Und an solchen Fragen
wird sich zeigen, ob die AfD überhaupt noch das ist, was sie einmal
auch sein wollte: bürgerlich.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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