Neue OZ: Kommentar zu Energie / Atom

Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

Noch ist nichts überstanden, noch sind die verheerenden Folgen der
japanischen Apokalypse nicht einmal annähernd abzuschätzen. Fest
steht jedoch, dass abseits üblicher Rituale und Reflexe für
politische Flickschusterei die Zeit fehlt. In den nächsten Wochen und
Monaten sind klare Bekenntnisse unabdingbar. Die Bürger und vor allem
potenzielle Investoren haben die Nase voll von Politik im
Vier-Jahres-Takt, gemäß dem Motto: Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem
Ausstieg.

Die jetzt von der Bundesregierung vollzogene Volte in der
Atompolitik bedeutet eine große Chance für Strom, Wärme und Mobilität
aus erneuerbarer Energie. Wer allerdings glaubt, Deutschland allein
sei Maß aller Dinge, betreibt Augenwischerei. Für Kernkraft wie für
regenerative Energie gilt: Der Abschied vom Atomzeitalter und die
Weichenstellung für Sonne, Wind und Wasser gelingen nur, wenn eine
Mehrheit der Staaten weltweit diesen Wechsel wirklich will.

Wie beschwerlich der Weg zu einem solchen dann tatsächlich
bahnbrechenden Konsens aber wird, zeigt allein das Beispiel
Frankreich. Rund 60 Meiler sorgen für 80 Prozent der Stromproduktion.
Präsident Nicolas Sarkozy schließt einen Atomausstieg kategorisch
aus. Doch allen Warnungen vor Versorgungsengpässen zum Trotz: In
Kombination etwa mit flexiblen Gaskraftwerken und vor allem mit
Energie-Einsparung haben erneuerbare Energien die Kraft, den Menschen
eine lebenswerte Zukunft zu sichern.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207