Neue OZ: Kommentar zu Tarife /Öffentlicher Dienst

Gutes Signal

Das ging ja jetzt doch fix. Die Verhandlungspartner in Potsdam
machten die dritte Verhandlungsrunde zur letzten in einem Poker, den
beide Seiten schnell zu Ende bringen wollten. Beim Ergebnis zeigen
sie Verantwortungsbewusstsein: Der von Verdi geforderte
Inflationsausgleich ist knapp, aber doch gegeben, die ohnehin leeren
Kassen der öffentlichen Arbeitgeber werden nicht über Gebühr
strapaziert. Das ist ein gutes Signal für die Zukunft. Denn das
zusätzliche Geld kommt dem Konsum zugute, Ländern und Kommunen wird
aber Luft zum Atmen gelassen. Mitarbeiter boomender Branchen würden
diesen Abschluss mit unterm Strich gut zwei Prozent mehr Gehalt wohl
kaum akzeptieren. Aber die Beschäftigten in den Ländern haben meist
den Komfort und die Sicherheit einer stabilen Beschäftigungslage.

Wie es seit Jahren Übung ist, wird das Ergebnis von gestern Abend
wohl auch für weit über eine Million Beamte übernommen. Sie wissen
jetzt also, womit sie rechnen können. Das ist gut für sie, aber auch
für die Behörden, die jetzt schon ausrechnen können, was sie die
Erhöhung kostet. Nicht befriedigend ist das Ende der Verhandlungen
für die angestellten Lehrer. Ihre Bezahlung bleibt nach wie vor
Ländersache, hier haben sich die Gewerkschaften nicht durchsetzen
können. Schade, dass dort keine Einigung zustande kam. Denn
unterschiedliche Bezahlung in den Ländern ist nicht einzusehen.

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