Gefühlvolle Landung
Als hätte sich die alte Dame gegen ihre Abschiebung auf das
Altenteil wehren wollen: Vier Monate lang zickte die US-Raumfähre
„Discovery“ am Boden herum, nervte Techniker und Funktionäre mit
ihren Wehwehchen, ehe sie Ende Februar dann doch zu ihrer letzten
Reise ins Weltall startete. Gestern kehrte der dienstälteste Shuttle
von seiner 39. Mission zurück – und rief unterschiedliche Gefühle
hervor.
Zunächst einmal Erleichterung, denn die Landungen der
US-Raumfähren sind trotz oder gerade wegen ihrer fast 30-jährigen
Geschichte keine Routine. Zumal auch jetzt wieder beim Start
Schaumstoffteile von der Tankisolierung abgebrochen und gegen die
Außenhülle geprallt waren. Ein ähnlicher Vorgang hatte im Jahr 2003
die „Columbia“-Katastrophe ausgelöst. Gestern stiegen alle sechs
Astronauten wohlbehalten aus der Kabine.
Dann herrscht natürlich Wehmut vor, denn die „Discovery“ hat fast
27 Jahre lang die Raumfahrt geprägt. Sie hat das legendäre
Weltraumteleskop „Hubble“ ins All getragen und die schwere Aufgabe
gehabt, die ersten Flüge nach den Unglücken von „Challenger“ und
„Columbia“ zu übernehmen. Insgesamt legte keine Raumfähre mehr
Kilometer im All zurück als die „Discovery“.
Nun wird sie ins Museum gefahren, wo sie als ein Symbol des
Stolzes an die Erfolge der bemannten Raumfahrt erinnern wird. Bevor
die „Discovery“ dort ankommt, können sich alle Fans aber freuen, dass
mit der „Endeavour“ und der „Atlantis“ noch zwei Shuttles starten
werden, ehe eine Ära endgültig zu Ende ist.
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