Tote Leiharbeiter: Lies verlang Aufklärung von
Meyer Werft
„Teilweise haarsträubende Zustände“
Osnabrück.- Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD)
hat die Meyer Werft angesichts des Feuertodes zweier rumänischer
Werkvertragsarbeiter aufgefordert, für Aufklärung über die
Beschäftigungs- und Wohnverhältnisse der in Papenburg tätigen
Leiharbeiter zu sorgen. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Mittwoch) sagte der Minister, die Geschäftsführung der
Werft stehe in der Verantwortung, „aufzuklären, ob es Missstände
gibt, wenn ja, diese zu beseitigen und die Zusammenarbeit mit solchen
Subunternehmern aufzukündigen“. Lies betonte, dies gelte auch,
obgleich die Meyer Werft seine hohe persönliche Wertschätzung
genieße.
Den Schwerpunkt problematischer Werkverträge mit „teilweise
haarsträubenden Situationen“ sieht der SPD-Politiker „nach wie vor“
in der Fleischindustrie. „Dennoch dürfen und werden wir die Augen
nicht davor verschließen, dass sich diese Probleme auch in anderen
Branchen finden“, kündigte Lies an. Das mache das aktuelle Beispiel
in Papenburg deutlich.
Gegen den generellen Missbrauch von Werkverträgen verlangte der
Wirtschaftsminister Regelungen auf Bundesebene. „Es darf nicht sein,
dass dubiose Subunternehmer über das Instrument der Werkverträge
grundlegende Arbeitnehmerschutzrechte unterlaufen, um höhere Profite
zu erzielen.“
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