Merkel wird mit Fug und Recht behaupten können,
das nordrhein-westfälische CDU-Debakel sei vor allem hausgemacht.
Schließlich trägt es einen Namen: Norbert Röttgen, ein falscher Mann
im falschen Film. Der Abschrecker. Auf Distanz und Durchreise. Doch
das ist es nicht allein. Denn weniger denn je ist die gesamte CDU
eine klare, auch Unentschlossene mobilisierende Alternative zu SPD
oder Rot-Grün. Und das liegt auch, aber eben nicht nur an Röttgen,
der lustlos abwägend eher an Merkels pragmatisch-wendigen Kabinetts-
denn an einen anspruchsvollen Stammtisch passt. Die NRW-Wahl ist
kein politisches Erdbeben, aber sie zeigt: Merkel steht, allenfalls,
nur noch für eine Große Koalition – und sonst ziemlich allein auf
weiter Flur. Ein klarer Kurs fällt da schwer. Wie soll ein Chamäleon
auch Farbe bekennen?
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