Neue Westfälische (Bielefeld): Käßmann: Luther hinterließ ein schweres Erbe

Bielefeld. Martin Luther hat der Evangelischen
Kirche „ein schweres Erbe hinterlassen, sagt Margot Käßmann (Foto),
Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland für das
Reformationsjubiläum 2017, im Interview mit der Neuen Westfälischen
(Dienstagausgabe). „Luthers Antijudaismus ist ein schweres Erbe, das
die Kirche, die sich nach ihm benannt hat, auf fatale Irrwege führte
bis hin zum Versagen in der Zeit des Nationalsozialismus“, sagte
Käßmann. Da gebe es nichts zu beschönigen oder gar Luther „zum
vermeintlichen Helden zu stilisieren“. Käßmann nannte es akzeptabel,
wenn heute in einem evangelischen Pfarrhaus „auch homosexuell
liebende Menschen“ wohnten. „Wenn sie es im Glauben vor Gott und der
Gemeinde verantworten, in Verlässlichkeit und gegenseitigem
Vertrauen, ist das lutherisch akzeptabel,“ sagte Käßmann.

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