Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Sicherheitskonferenz geht gegen gewaltbereite Fans vor Taktikwechsel benötigt LENNART KRAUSE

Fußballfans können durchatmen, die Stehplätze
bleiben vorerst. Für die Fußballkultur, um die Deutschland weltweit
beneidet wird, sind sie unabdingbar. Darum war die Verbotsdrohung von
Innenminister Friedrich im Mai die falsche Idee. Wie sonst nur Felix
Magath glaubte er an das Motto: Wer nicht gehorcht, wird bestraft.
Eine falsche Einstellung, auch bei Stadionverboten. Die Betroffenen,
die mit Böllern und Schlägereien andere Menschen in Gefahr bringen,
sind oft nicht an Fußball interessiert. Insofern wird es sie kaum
stören, ob sie drei oder zehn Jahre lang nach Wegen suchen, doch
heimlich ins Stadion zu gelangen. Gegen diese Idioten hilft nur eins:
den Teamgeist stärken. Leider haben offenbar die Vereine sowie DFB
und DFL in den vergangenen beiden Bundesligaspielzeiten aber nicht
richtig hingeschaut. Sonst hätten sie eine Menge von Meistertrainer
Jürgen Klopp lernen können. Dieser formte seine Spieler zu einer
Einheit. Dies muss auch mit den Fans passieren. Denn zum allergrößten
Teil sind die Anhänger friedlich. Sie müssen den Mut haben, die
Krawallmacher aus den Blöcken zu verdrängen. Dabei können die
Fanprojekte eine große Hilfe sein. Dazu brauchen sie aber Geld. Und
bei den Riesenumsätzen der Profivereine sollte für diese Arbeit noch
genug übrig sein.

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