Der sogenannte Bio-Sprit E10 bleibt ein Problem.
Auch wenn Regierung und Wirtschaft am Dienstag verabredet haben, die
Autofahrer besser zu informieren, welche Fahrzeuge geeignet sind und
welche nicht. Denn in der Benzin-Frage gibt es keine richtige
Antwort. Wir wissen: Benzin aus Erdöl gefährdet Umwelt und Klima.
Aber auch Benzin aus Zuckerrohr bedroht, wenn es in gigantischen
Mengen auf riesigen Flächen hergestellt wird, die intakte Natur. Auch
das Umweltministerium räumt ein, dass dieser heikle Punkt kaum zu
kontrollieren ist. Der Anbau von Zuckerrohr für die Ethanolproduktion
etwa in Südbrasilien kann dazu führen, dass unberührte Wälder für den
Anbau von Nahrungsmitteln gerodet werden. So werden die
Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben, was besonders die zwei
Milliarden armen Menschen auf dieser Welt betrifft. Derartige
Konflikte kann man verringern, aber nicht beseitigen. Unser hoher
Konsum ist im globalen Maßstab sozial- und umweltschädlich – so oder
so. Wenn wir daran etwas ändern wollen, müssen wir weniger Rohstoffe
verbrauchen. Nicht nur als Gesellschaft insgesamt, sondern auch als
Individuen. Was aber können wir als Weltbürger und Verbraucher
konkret tun? Die Lehre aus der E10-Debatte lautet eigentlich: weniger
Autofahren. Nur so lassen sich Spritverbrauch und
Kohlendioxid-Ausstoß verringern. Die Autoindustrie weigert sich ja,
wirklich sparsame Fahrzeuge anzubieten. Wer trotzdem Autofahren will
wie bisher, kann sich auch andere Varianten überlegen, um seine
persönliche Klimabilanz zu verbessern. Beispielsweise weniger Fleisch
essen. Denn auch unser Fleischkonsum treibt den Kohlendioxid-Ausstoß
in die Höhe. Schon gut – alles miesepetrige Vorschläge.
Bescheidenheit ist keine Zier, sondern öde. Aber seien wir mal
ehrlich: Ist es nicht so?
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