In Libyen tobt ein Krieg, der von Diktator
Muammar al Gaddafi mit aller Grausamkeit geführt wird. Gaddafis
Truppen verüben schreckliche Massaker an der Bevölkerung. Sie
bombardieren Städte, schießen auf Krankenwagen, von Dächern auf
Zivilisten. Feuern auf Moscheen, Hospitäler und Wohnhäuser, in denen
Menschen Schutz gesucht haben. Verweigern Verwundeten medizinische
Hilfe, exekutieren sogar Verletzte. Das sind Verbrechen gegen die
Menschlichkeit, denen die Weltgemeinschaft kaum ewig zusehen kann,
wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will. Es ist daher gut
und richtig, dass sich die NATO schon einmal für den Fall der Fälle
wappnet. Dass sie im Mittelmeer Stärke demonstriert und die
Luftaufklärung über Libyen ausdehnt, um ein Bild von der ziemlich
wirren Lage in dem nordafrikanischen Ölland zu bekommen. „Nichts
überstürzen“ lautet dabei die Marschparole. Und keine Alleingänge
ohne Segen der Vereinten Nationen. Das ist aber im Grunde nichts
anderes als ein Gebot der Besonnenheit. Doch je lauter die Hilferufe
des libyschen Volkes werden, umso näher wird zweifellos auch der
Befehl für einen wie auch immer gearteten humanitär-militärischen
Einsatz rücken. Die Erfahrung lehrt freilich, dass derartige
Interventionen kein Spaziergang sind.
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