Da kann der Junge Unions-Chef Philipp Mißfelder
noch so hartnäckig nach einem CDU-Sonderparteitag zur Eurokrise
rufen: Parteichefin Angela Merkel wird ihm diesen Wunsch nicht
erfüllen. Die Regierung verweist darauf, dass es geradezu schädlich
wäre, jetzt mit Hektik und Aktionismus auf hoch nervöse Märkte zu
reagieren. Momentan mag das stimmen. Doch dieser Einwand greift nur
für kurze Zeit. Die Turbulenzen an den Märkten belegen, dass die
Regierungen die Schuldenkrise im Euroraum immer noch nicht im Griff
haben. Merkel reagierte bisher wie eine Getriebene. Doch
Trippelschritte reichen nun nicht mehr aus. Seitdem auch Italien
wankt ist es klar, dass Europa nach einer stärkeren Dosis Medizin
verlangt als die bisher verordneten Rezpte. Unpopuläre Entscheidungen
werden sich kaum vermeiden lassen. Dabei wäre alles nicht so schlimm,
wenn Merkel ihren Kurs offensiv und überzeugend erklären könnte.
Nicht nur Philipp Mißfelder sehnt sich nach einer sachgerechten
Debatte. Merkel verweigert diese bisher. Aber gerade ihre
Sprachlosigkeit schürt den Eurofrust.
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