Die Rahmenbedingungen stimmen: Um rund fünf
Prozent pro Jahr sollen die Passagierzahlen in Deutschland wachsen
auf rund 300 Millionen im Jahr 2025, wie der Flughafenverband ADV
prognostiziert. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt muss sich rüsten,
von diesem Kuchen ein möglichst großes Stück abzubekommen. Denn die
Konkurrenz schläft nicht. Der im Aufbau befindliche Flughafen
Kassel-Calden will 2013 seinen Betrieb aufnehmen. Will er sein
mittelfristiges Ziel von 640.000 Passagieren tatsächlich erreichen,
wird dies in Teilen zu Lasten des Airports Paderborn-Lippstadt gehen.
Wie realistisch die Kasseler Planungen sind, ist schwer zu sagen. Im
Augenblick ist noch keine große Airline in Sicht, die ab
Kassel-Calden einen Linienflugverkehr aufnehmen wird. Bleibt nur die
Lösung, Flugverkehr durch Subventionen nach Nordhessen zu locken.
Doch Beispiele der von der Billigfluglinie Ryanair genutzten Airports
wie Haan oder Weeze haben gezeigt, dass dies kein tragfähiges Konzept
für die wirtschaftliche Zukunft eines Airports ist. Auf diese Weise
entstehen vor Ort kaum Arbeitsplätze und die Billigfluglinie fühlt
sich an den Airport nicht gebunden. Anders in Paderborn-Lippstadt.
Hier schätzen Fluglinien Lufthansa und Air Berlin die gute
Infrastruktur, die qualifizierten Mitarbeiter, die kurzen Wege und
den durch schlanke Hierarchien kurzen Weg zu gutem Service. Solche
Rahmenbedingungen erschweren Wechselabsichten. Aber nichts ist
unmöglich, die Zeiten sind turbulent in der zivilen Luftfahrt. So ist
es jetzt wichtig, dass sich die Wirtschaftsregion Ostwestfalen-Lippe
vorbehaltlos hinter seinen einzigen internationalen Airport stellt.
Allerdings: Wenn dem Steuerzahler Mehrbelastungen zugemutet werden,
sollten auch die großen Unternehmen bereit sein, dieses Bekenntnis
mit fairen Nutzungsentgelten zu unterstreichen.
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