Ein Erfolg wird der Hauptstadtflughafen nicht mehr.
Jetzt geht es nur noch um Schadensbegrenzung. Also darum, ihn
überhaupt noch an den Start zu bringen. Dafür schaffen die Rochaden
in der Führungsspitze der Flughafengesellschaft möglicherweise die
Voraussetzung. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Platzeck
dürfte als studierter Kybernetiker immerhin etwas mehr von der Physik
der Entrauchung verstehen als sein Vorgänger, der Jurist Klaus
Wowereit. Platzeck wird also wissen, dass man Rauch besser über einen
Schornstein ableitet als durch den Keller, was das technische
Hauptproblem des Flughafens ist. Den Kardinalfehler allerdings kann
auch der neue Chefaufseher nicht mehr reparieren: die falsche
Standortwahl. Schadensbegrenzung sollte deshalb für Platzeck nicht
nur bedeuten, die technischen Problemlösungen zu organisieren,
sondern vor allem die Auswirkungen des Flughafens auf die Anrainer so
gering wie möglich zu halten. Stichwort sind Nachtflugverbot,
Flugrouten, Lärmschutz. Wowereit hat das alles schleifen lassen, die
Anwohner müssen sich ihre Rechte jetzt vor Gericht erkämpfen. Wenn
Platzeck der Liebling der Brandenburger bleiben und auch in den
Berliner Randgebieten punkten will, muss er für mehr Akzeptanz des
Flughafens sorgen. Versprochen hat er das immerhin. Und einen Fehler
Wowereits will er klugerweise nicht wiederholen: Die Nennung eines
neuen Flughafen-Eröffnungstermins.
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