Die Zahl der Notübernachtungsplätze für
Wohnungslose in Berlin reicht auch im Sommer nicht mehr aus. Das geht
aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des
Piraten-Abgeordneten Alexander Spies hervor, die der Tageszeitung
„neues deutschland“ (Freitagausgabe)vorliegt. Demnach waren zum
Stichtag am 1. Juni dieses Jahres in den nichtvertragsgebundenen
Unterkünften, an die die Bezirke vermitteln, laut Senatsverwaltung
für Soziales gerade mal 16 Plätze frei: Von 5132 Plätzen waren 5116
belegt. Am 1. Juni 2008 waren hingegen noch 396 Plätze frei, obwohl
damals nur 4000 Plätze insgesamt zur Verfügung standen.
Karsten Krull vom »Arbeitskreis Wohnungsnot«, in dem rund 60
Wohnungslosenunterkünfte in Berlin vertreten sind, bestätigte die
Tendenz zur Überfüllung gegenüber „nd“: »Der Plätze in der Datenbank,
auf die die Bezirke zurückgreifen, sind oft schon am Vormittag
restlos belegt«, sagte Krull. Obwohl die Bezirke eigentlich
verpflichtet sind, eine Unterbringungsmöglichkeit zu finden und dafür
auch auf Pensionen, Hostels und Hotels zurückgreifen können, würden
immer wieder Leute abgewiesen. Hintergrund für die Entwicklung sind
die steigende Zahlen von Wohnungslosen in der Stadt. Dazu gehört auch
der verstärkte Zuzug von Migranten aus Osteuropa, die dann in Berlin
wohnungslos werden.
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