Katalin Gennburg, stadtentwicklungspolitische
Sprecherin der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, hat
grundsätzlich Verständnis für Hausbesetzungen. »Wenn so viel Wohnraum
durch Spekulation enteignet und das Recht zu Wohnen angegriffen wird,
ist Besetzen ein legitimes Mittel«, sagte die Politikerin der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«
(Freitagsausgabe). Sie fordert auch nach englischem Vorbild eine
Entkriminalisierung von Hausbesetzungen. Um horrenden Mieten und
spekulativem Leerstand entgegen zu treten, hat die Initiative
»#besetzen« dazu aufgerufen, im Frühling dieses Jahres leerstehenden
Wohnraum zu besetzen. »Als selbstbestimmte Berliner*innen wollen wir
die Unvernunft von Leerstand in einer Stadt mit Wohnungsnot, Armut
und Verdrängung nicht länger hinnehmen«, sagte ein Sprecher der
Initiative gegenüber »nd«. Seinen Namen will er nicht in der Zeitung
lesen. »Wir fordern dazu auf, sich mit den Aktiven und den
Nachbar*innen zu solidarisieren und die Logik von Miete und
Wohneigentum abzulehnen.« Der Berliner Mieterverein schätzt etwa,
dass es bis zu 100.000 unbewohnte Wohnungen in Berlin gibt, wovon
mehr als die Hälfte seit mindestens sechs Monaten leer steht.
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