Schulleiter von Berliner Schulen sollen künftig
dazu verpflichtet werden, antisemitische Vorfälle der Schulaufsicht
und der Polizei zu melden. Das berichtet die in Berlin erscheinende
Tageszeitung »neues deutschland« (Montagsausgabe). »Um den
Antisemitismus in unserer Gesellschaft bekämpfen zu können, müssen
wir ihn wahrnehmbarer machen«, begründete der Berliner
Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) gegenüber »neues
deutschland« die geplante Maßnahme. Wenn an Schulen judenfeindliche
Hetze und Übergriffe stattfinden, müssten diese erfasst werden, um
entsprechend nachsteuern zu können, so der Bildungspolitiker.
Um judenfeindliches Mobbing an Schulen zentral dokumentieren zu
können, soll ab dem Schuljahr 2019/2020 Antisemitismus als
eigenständige Kategorie in den Notfallplänen der Berliner Schulen
geführt werden. Damit bestünde für alle Vorfälle mit judenfeindlichem
Bezug eine Meldepflicht. »Die Schulleitungen sollen damit ermutigt
werden, Mobbingvorfälle aufgrund von Religion und Nationalität
offensiv zu thematisieren und nicht unter den Teppich zu kehren«,
sagte Rackles weiter. Damit Präventionsprojekte gegen Antisemitismus
und andere Formen von Rassismus und Diskriminierung greifen könnten,
brauche man belastbare Datensätze.
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