In der Debatte um eine mögliche Olympiabewerbung
Berlins äußerte sich der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im
Abgeordnetenhaus, Udo Wolf, skeptisch ob der Kosten, die auf die hoch
verschuldete Stadt zukommen könnten. „Olympia ist eine schöne Idee.
Aber man muss sich das auch leisten können“, sagte Wolf gegenüber der
in Berlin erscheinenden Tagezeitung „neues deutschland“
(Freitagausgabe). In Bezug auf die bisherige Bilanz der rot-schwarzen
Regierungskoalition sprach Wolf von einer Bewerbung „aus politischer
Verzweiflung“. Die gescheiterten Senatspläne zur Randbebauung des
Tempelhofer Feldes und die nach wie vor ungewisse Fertigstellung des
Flughafens BER seien Niederlagen, von denen der Senat mit einer
Olympiabewerbung abgelenken wolle. „Die Koalition brauchte ein neues
Thema, um sich noch ein weiteres Jahr zu tragen“, so Wolf. Die
vorhandenen Berliner Sportstätten olympiatauglich und kostenintensiv
zu modernisieren, hat für den Fraktionschef bei den momentan zu
bewältigenden Aufgaben in der Hauptstadt keine Priorität. „Wichtiger
ist doch, dass überhaupt so etwas wie Schulschwimmen stattfinden
kann. Bei den Berliner Bäderbetrieben gibt es einen Sanierungsstau
von 90 Millionen Euro. Ähnliches gilt für Brücken und Straßen.
Überdies gibt es ein riesengroßes Problem bei der Finanzierung des
öffentlichen Dienstes“, sagte Wolf.
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