Das umfangreiche Forschungsprojekt „Progress“ zum
Thema „Windkraft und Greifvögel“ hat ergeben, dass Kollisionen von
Greifvögeln mit Windrädern eher selten sind. „Wir haben alle 27
Kilometer einen toten Vogel gefunden“, sagte der Bielefelder
Verhaltensbiologe Oliver Krüger, der an der Progress-Studie
mitarbeitete, im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung „neues deutschland“ (Samstagausgabe).
Dennoch könnten sich die Vorfälle summieren und
populationsrelevant sein. „Bei Greifvögeln mit niedrigen Beständen
wie Schrei- und Seeadler kann sich schon ein einziger Todesfall
negativ auf die Population auswirken.“ Absehbar sei auch, dass sich
beim jetzigen Stand an Windkraftanlagen die Zahl der Rotmilane
verringern werde – eine Vogelart, für die Deutschland besondere
Verantwortung trage, da mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes
hierzulande brüte.
Die noch nicht veröffentlichte Freilandstudie, die vom
Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde, soll mehr
wissenschaftliche Klarheit in die Debatte über die Gefahren des
Ausbaus der Erneuerbaren Energien für den Artenschutz bringen. Dafür
suchten Forscher 55 Windparks in Norddeutschland drei Jahre lang
systematisch nach Schlagopfern ab und berechneten auch deren
Dunkelziffer.
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