neues deutschland: Rechtsextremismusforscher Zick sieht Erfolg rechter Propaganda in der Diskussion der Flüchtlingsunterbringung

Die im Zusammenhang mit geplanten
Flüchtlingsunterkünften geäußerten Sorgen von Anwohnern sieht der
Bielefelder Rechtsextremismusforscher Andreas Zick als Erfolg rechter
Propaganda. „Gute Agitation redet den Mitläufern ja Ängste, Ohnmacht,
den Feind und die Lösung – Entfernung des Feindes – erfolgreich ein“,
sagt der Direktor des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und
Gewaltforschung (IKG) gegenüber der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe). Die Ängste seien
meist gar nicht individuell, sondern kollektiv, im Sinne von, „wir“
sind durch „die“ bedroht. Zick macht auch die Politik
mitverantwortlich für die bestehenden Vorurteile gegenüber
Asylsuchenden. „Asylsuchende sind wie Behinderte oder wohnungslose
Menschen gesellschaftlich weniger geschützt und in der Meinung Vieler
weniger wert. Wer als rechtlos betrachtet wird, ist schutzlos. Das
erleichtert Vorurteilsbildung und auch Angriffe auf diese Menschen.“
Der Professor sieht daher Bund und Länder in der Verantwortung, die
Aufnahme und Integration von Flüchtlingen voranzubringen.

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