Designierte Bildungsministern dämpft Forderung
nach schneller Bafög-Reform
Karliczek: Erst schauen wir, warum die Zahlungen zurückgegangen
sind – „Dann wird entschieden“
Osnabrück. Die designierte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU)
hat Forderungen nach einer schnellen Bafög-Reform gedämpft. „Erst
schauen wir, warum die Bafög-Zahlungen zurückgegangen sind. Und wenn
wir die Gründe kennen und Bedarf feststellen, wird entschieden“,
sagte Karliczek im Interview mit der „Neuen Osnbrücker Zeitung“
(Donnerstag). „Das ist in meinen Augen der richtige Weg“, betonte die
Christdemokratin. Sie verwies ferner auf den Koalitionsvertrag,
wonach die förderbedürftigen Auszubildenden wieder besser erreicht
werden sollen. Zuvor hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund „eine
zügige und kräftige Erhöhung der Fördersätze und Freibeträge des
Bafög“ gefordert, um dessen „Ausbluten zu stoppen“. Laut einem
Bafög-Bericht, den die Bundesregierung im Dezember veröffentlicht
hatte, ist die Zahl der geförderten Studenten und Schüler binnen vier
Jahren bis 2016 um 16,7 Prozent gesunken. Zwischen 2010 bis 2016
waren Bedarfssätze und Freibeträge nicht erhöht worden.
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Künftige Bildungsministerin Karliczek: Schulbildung muss besser
werden
Enge Zusammenarbeit mit Ländern angekündigt – „Wir müssen uns mehr
zusammenraufen“ Osnabrück. Die designierte Bundesministerin für
Bildung und Forschung, Anja Karliczek (CDU), sieht die Zusammenarbeit
mit den Ländern als ihre „Kernaufgabe“. In einem Interview mit der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) erklärte Karliczek: „Wir
müssen uns in Deutschland in der Bildungspolitik mehr
zusammenraufen.“ Das solle künftig in einem nationalen Bildungsrat
geschehen. Nötig sei unter anderem mehr Vergleichbarkeit bei den
Abschlüssen. Nötig sei aber auch, dass die Schulbildung insgesamt
besser werden müsste. Das Abschneiden Deutschlands in internationalen
Vergleichsstudien sei“ nicht immer überzeugend“, meinte Karliczek.
„Mehr Mut zur Zukunft“ wünscht sich die CDU-Politikerin von den
Bundesbürgern. Sie sehe mit Sorge, dass viele Menschen mit Angst nach
vorn schauten. „Das Neue ist Chance und Bereicherung“, sagt die
46-Jährige. Deutschland werde es in Zukunft nur gutgehen, wenn es in
Wissenschaft und Forschung an der Weltspitze sei. „Dazu muss der
Staat weiter gewaltig in die Universitäten, Hochschulen und
Forschungseinrichtungen investieren. Dazu sind wir bereit, wie der
der Koalitionsvertrag zeigt“, erklärte die Betriebswirtin. „Die
Versprechen in dem Vertrag will ich auch durchsetzen“, kündigte sie
an.
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