Erneut Deutscher in der Türkei festgenommen
Familie: Unternehmer kurdischer Herkunft bei der Einreise in
Antalya festgesetzt
Osnabrück. Kurz vor dem Deutschland-Besuch des türkischen
Staatspräsidenten Recep Erdogan ist erneut ein deutscher Staatsbürger
in der Türkei festgenommen worden. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“
unter Berufung auf Angaben aus der Familie berichtet, wurde Hasan
Inak aus Wedel (Kreis Pinneberg) bei der Einreise am Flughafen in
Antalya festgesetzt.
Der Vorwurf soll Terrorpropaganda lauten, berichtet die Zeitung.
Der Rechtsanwalt des Festgenommenen habe der Familie mitgeteilt, dass
Inak schon länger unter Beobachtung gestanden haben soll. Noch am
Montag soll es in der Türkei eine richterliche Anhörung geben.
Die Familie hat kurdische Wurzeln. Hasan Inak besitzt nach Angaben
seines Bruders Hüseyin Inak die doppelte Staatsbürgerschaft. Er ist
in der IT-Branche selbstständig. In sozialen Netzwerken hat er sich
wiederholt prokurdisch geäußert und posierte mit den kurdischen
Farben.
„Wir wollten nicht, dass er fliegt. Er wollte aber unbedingt eine
Woche Urlaub machen. Wir konnten ihn nicht daran hindern“, sagt
Hüseyin Inak der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Sein Bruder sei am
Sonntagnachmittag verhaftet worden. Noch vom Flughafen aus habe der
48-Jährige seine Familie informiert. „Wir sind gegen Unrecht – und
äußern das auch im Rahmen der Meinungsfreiheit, die wir in
Deutschland genießen. Wir sind uns keiner Schuld bewusst und haben
keinerlei Verbindungen zu irgendwelchen Gruppen“, sagt Hüseyin Inak.
Das Auswärtige Amt gab zunächst keine Stellungnahme ab.
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