Engpässe bei Grippe-Impfstoffen: Pharmaforscher
sieht Schuld bei Herstellern
Glaeske: Nicht andere kritisieren, sondern ihre
Marketingabteilungen ins Gebet nehmen
Osnabrück. Der Pharmaforscher Gerd Glaeske sieht die Schuld für
die Engpässe bei den Grippe-Impfstoffen vor allem bei den
Herstellern. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
warf Glaeske den Unternehmen vor, mit ihrer Aussage, die Engpässe
seien durch allzu zögerliche Bestellungen von Ärzten und Apothekern
zustande gekommen, die Verantwortung zu verdrehen. Die Hersteller
hätten die Nachfrage offenbar ziemlich falsch eingeschätzt. „Die
Hersteller sollen daher nicht andere kritisieren, sondern ihre
Marketingabteilungen ins Gebet nehmen“, betonte der Professor für
Arzneimittelforschung an der Universität Bremen. Bei allen Produkten
gebe es ein unternehmerisches Risiko, betonte Glaeske. „Das ist auch
bei Impfstoffen nicht anders und schon in den Preisen pro Impfdosis
mit eingerechnet.“ Es könne doch nicht sein, dass sich Menschen, die
sich im Herbst impfen lassen wollen, im Frühjahr melden müssten,
damit die Pharmaunternehmen genügend produzierten, kritisierte der
Wissenschaftler.
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