Göring-Eckardt begrüßt Kandidatur von Baerbock
und Habeck für Parteivorsitz
Fraktionschefin sieht quer durch Partei Wunsch nach
Realo-Führungsduo – „Beide sind ein sehr gutes Angebot“
Osnabrück. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag,
Katrin Göring-Eckardt, hat die Kandidatur von Annalena Baerbock und
Robert Habeck für den Vorsitz der Partei begrüßt. Im Interview mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte Göring-Eckardt: „Ich
sehe einen großen Wunsch in allen Teilen der Partei, dass Annalena
Baerbock und Robert Habeck Parteivorsitzende werden. Das ist genau
richtig und auch gut so.“ Bei der Entscheidung gehe es darum, das
Beste für die Partei herauszuholen. „Die beiden sind dabei ein sehr
gutes Angebot“, betonte die Grünen-Politikerin.
Hindernisse bei der Kandidatur des Duos sieht die Fraktionschefin
nicht. Weder hinsichtlich der Zugehörigkeit beider zum sogenannten
Realo-Flügel der Grünen noch hinsichtlich des Ministerpostens von
Habeck in Schleswig-Holstein. Die Satzung der Partei schließt solche
Doppelämter eigentlich aus. „Robert Habeck steht gar nichts im Weg“,
sagte Göring-Eckardt. Es lägen bereits zahlreiche Anträge für eine
entsprechende Satzungsänderung zum Parteitag im Januar vor.
Weiteren möglichen Kandidaturen aus dem linken Spektrum der Grünen
sah die Politikerin gelassen entgegen. „Auswahl ist immer gut, und es
geht dabei gar nicht so sehr um die Parteiflügel.“ Zu Ambitionen der
bisherigen Parteivorsitzenden Simone Peter sagte Göring-Eckardt:
„Simone Peter hat angekündigt zu kandidieren. Nun haben wir eine
Auswahl, und die Delegierten können entscheiden.“
Die Grünen wählen ihr neues Führungsduo auf dem Bundesparteitag am
26. und 27. Januar in Hannover. Der bisherige Vorsitzende Cem Özdemir
tritt nicht mehr an.
Grüne erwarten „Schlechte-Laune-Gespräche“ zwischen Union und SPD
Göring-Eckardt: Beide Parteien wollen Deutschland nicht
voranbringen
Osnabrück. Für Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sind
die anstehenden Treffen von Union und SPD zur möglichen
Regierungsbildung „Schlechte-Laune-Gespräche“. In einem Interview mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte die
Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der jüngsten Bundestagswahl: „Das
Land hat eine Regierung verdient, die das Land voranbringt und
gestalten will. Das sehe ich weder bei der SPD noch bei der Union.“
Der mutmaßlichen Rolle der Grünen als kleinste Oppositionspartei
im Bundestag sehe sie mit „Kampfesmut“ entgegen. „Wir sind die
einzige Alternative zur Großen Koalition, die ernsthaft das Land
gestalten will“, so die Fraktionschefin. Sollte es zu keiner Großen
Koalition kommen, zeigte sich die Politikerin offen für erneute
Gespräche über eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen: „Ich
habe kein Tischtuch zerschnitten und werde es auch nicht tun. Ich bin
immer bereit zu reden und zwar auch mit der FDP.“
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