Grüne zu Walschlachtung: Bundesregierung muss
Druck auf Island erhöhen
Tierschutzsprecherin Künast fordert Ende des Walfangs – „Jeder
Blauwal, ob Hybrid oder nicht, muss leben dürfen.“
Osnabrück. Im Fall des in Island getöteten Wal-Hybrids aus Blauwal
und Finnwal fordert Renate Künast, Sprecherin für Ernährungs- und
Tierschutzpolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen,
die Bundesregierung auf, den diplomatischen Druck auf Island zu
erhöhen. „Dieser Fall zeigt den dringenden Handlungsbedarf. Die Jagd
auf Wale muss beendet werden. Die Bundesregierung muss Gespräche mit
der isländischen Regierung aufnehmen und den internationalen Schutz
der Wale durchsetzen“, sagte Künast in einem Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Es gebe nur noch wenige Blauwale, die
sich in den Weiten der Ozeane kaum noch begegnen würden, sagte
Künast. „Die Hybridisierung ist für einige der einzige Weg, überhaupt
noch Nachkommen zu zeugen.“ Aus gutem Grund gelte das internationale
Handelsverbot für alle Blauwale, auch für Hybriden, betonte Künast.
Anfang Juli hatten Walfänger in Island einen Wal gefangen und
geschlachtet, den Tierschützer als einen weltweit streng geschützten
Blauwal identifiziert hatten. In diesem Fall wäre der Fang illegal
gewesen. Eine DNA-Untersuchung des Marine-Forschungsinstituts MFRI
hat nun ergeben, dass es sich bei dem Wal um einen Hybriden, genauer
um einen Nachkommen einer Blauwal-Mutter und eines Finnwal-Vaters,
handelt. Demnach war der Fang nach isländischem Recht rechtens.
Künast kritisiert die Walfang-Praxis Islands massiv und verweist
auf die hohe Verwechselungsgefahr bei Walen: „Wenn erst eine
DNA-Analyse Klarheit bringen muss, dann kommt es auf hoher See
zwangsläufig zu Verwechslungen. Jeder einzelne Blauwal, ob Hybrid
oder nicht, muss leben dürfen.“
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