Moraltheologe: Bischöfe sollten Segnung für
homosexuelle Paare mutiger angehen
Experte Kos appelliert an Bischofskonferenz: Es kommt darauf an,
zu handeln
Osnabrück. Der Moraltheologe Professor Elmar Kos fordert die
Deutsche Bischofskonferenz auf, für Klarheit in Bezug auf die Segnung
homosexueller Paare zu sorgen. Vor der am Montag beginnenden
Vollversammlung des höchsten Gremiums der katholischen Kirche in
Deutschland sagte der Professor der Universitäten Vechta und
Osnabrück im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag):
„Ich würde mir wünschen, dass die Entscheidungsträger – die Bischöfe
– das Thema Segnungsfeiern für homosexuelle Paare mutiger angehen
würden.“
Für das Christentum sei die Leiblichkeit des Menschen ein
wesentlicher Faktor. „Diese Leiblichkeit verleugnen zu müssen
widerspricht dem vollkommen“, sagte Kos. Der Theologe wünscht sich
eine Weiterentwicklung: „Wenn man zugeben muss, dass die
Neigungshomosexualität kein willentlicher Entschluss ist, muss man
auch den nächsten Schritt gehen und erklären, dass die zugehörige
Praxis in Ordnung ist.“
Der Forderung nach einer theologischen Aufarbeitung als erstem
Schritt widerspricht Kos: „In dieser Diskussion höre ich immer
wieder, dass die Theologie Vorlagen zum weiteren Vorgehen erarbeiten
müsse. Darüber wundere ich mich. Denn theologisch liegen die Konzepte
auf dem Tisch. Es kommt jetzt darauf an, zu handeln und sich zu
entscheiden.“
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