Bauernverband sieht kein Potenzial bei
In-Vitro-Fleisch
Grüne erkennen Chancen in Fleisch aus der Petri-Schale:
Erforschung von Alternativen grundsätzlich richtig
Osnabrück. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat skeptisch auf neue
Entwicklungen zur künstlichen Herstellung von Fleisch reagiert.
DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken sagte der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Samstag): „Kurz- und mittelfristig sehen wir im Bereich des
sogenannten In-Vitro-Fleisches noch kein Potenzial. Aber das kann
sich natürlich ändern, wenn es einen technischen Fortschritt gibt.“
Der DBV reagierte damit auf die Nachricht, dass das unter dem Namen
Wiesenhof bekannte deutsche Geflügelfleischunternehmen PHW in die
Entwicklung von künstlich hergestelltem Fleisch einsteigt.
Krüsken betonte: „Das System Tier ist im Moment noch viel
effizienter.“ Um überhaupt Fleisch in vitro herstellen zu können,
brauche es Nährstoffe. Proteine, Kohlenhydrate und Fette eines Tieres
müssten dafür auch in der Petrischale bereitgestellt werden. „Das
kann derzeit aber noch nicht auf effiziente und nachhaltige Weise
gemacht werden“, erklärte Krüsken. Im Übrigen glaube er nicht, dass
Fleisch irgendwann komplett ersetzt werden könnte: „Das künstliche
Fleisch hat nicht so einen Genusswert wie echtes Fleisch.“
Die Grünen stehen der Entwicklung prinzipiell aufgeschlossen
gegenüber. „Die Erforschung von Fleischalternativen ist grundsätzlich
richtig und wichtig“, sagte Harald Ebner, Sprecher der
Grünen-Bundestagsfraktion für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der
„NOZ“. „Wenn Retortenfleisch ein Weg sein kann, den großen
Fleischhunger vieler Menschen auf ökologisch vertretbare Weise zu
stillen, sollten wir diese Möglichkeit nicht von vornherein
ausschließen.“
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