Ende der Funkstille: Niedersächsische
Landesregierung trifft Islamverbände
Ditib-Vorsitzender Yilmaz Kilic: Begrüßen Pläne zur Imamausbildung
Osnabrück. Nach einem Jahr Funkstille sprechen Landesregierung und
Islamverbände in Niedersachsen wieder offiziell miteinander.
Vertreter von Ditib und Schura werden am Mittwoch (20. Dezember) den
Ministerpräsidenten treffen. Das bestätigte die Staatskanzlei auf
Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). „Wir sind offen
für Gespräche“, sagte der Ditib-Vorsitzende in Niedersachsen und
Bremen, Yilmaz Kilic. Man müsse nun Wege finden, wie man zueinander
kommen könne. Dabei gehe es um ein Gesamtpaket. Die Landesregierung
hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, weitere Gutachten zum Zustand
von Ditib und Schura in Auftrag zu geben. „Da drehen wir uns im
Kreis“, kritisierte Kilic. Auch in Sachen Imamausbildung besteht
Redebedarf. Die Landesregierung will Imame künftig staatlich
ausbilden. Eine Überlegung ist, an der Universität Osnabrück
islamische Theologen auszubilden und analog zur Priesterausbildung in
einem Imamseminar weiter zu qualifizieren. Dazu gebe es viele offene
Fragen, sagte der Ditib-Vorsitzende. „Es ist nicht klar, wo diese
Imame arbeiten sollen, wer sie einstellt und wer ihr Gehalt bezahlt.“
Grundsätzlich begrüße der Verband jedoch die staatliche Ausbildung in
Deutschland. „Das will Ditib auch“, sagte Kilic. Das
Kultusministerium erklärte, dass die Verhandlungen über einen
Staatsvertrag mit Ditib und Schura derzeit ruhten. Aber: „In jedem
Fall wird die von SPD und CDU getragene Landesregierung den Dialog
mit islamischen Organisationen fortsetzen“, sagte ein Sprecher.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell