NOZ: NOZ: Kükentöten: Bundesregierung will keine weiteren Finanzhilfen für Brütereien leisten

Kükentöten: Bundesregierung will keine weiteren
Finanzhilfen für Brütereien leisten

Klöckner lehnt Forderung aus Niedersachsen ab – „Bund hat seinen
Teil erbracht“

Osnabrück. Die Bundesregierung plant im Zuge des Ausstiegs aus dem
Kükentöten nicht, den Kauf von Maschinen zur Geschlechtsbestimmung im
Ei zu fördern. Das hatte zuvor Niedersachsen gefordert.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) sagte der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag): „Mit rund fünf Millionen Euro hat
der Bund für die Entwicklung von Verfahren zur Geschlechtsbestimmung
im Hühnerei seinen Teil erbracht.“ Entsprechende Maschinen sollen das
bislang übliche millionenfache Töten männlicher Küken überflüssig
machen.

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU)
hatte die Bundesregierung aufgefordert, speziell kleine Brütereien
bei der Anschaffung derartiger Geräte zu unterstützen. Die
Landesministerin sagte der „NOZ“: „Die Bundesregierung muss hier
überlegen, was sie will: So ein Ausstieg geht nur ganz oder gar
nicht.“

Klöckner entgegnete, sie würde sich freuen, wenn Niedersachsen als
großes Brütereiland sich bereit erkläre, „das Pilotland für die neuen
Technologien in der Praxis zu werden.“ Mithilfe der
Geschlechtsbestimmung im Ei werde das Kükentöten überflüssig.
Deutschland sei mit den vom Bund geförderten Technologien weltweit
Vorreiter. Klöckner rechnete vor, dass den Investitionen in den
Brütereien auch Einsparungen gegenüberstehen: „Zum Beispiel müssen
nicht mehr alle Eier ausgebrütet werden – das spart Energie und
erhöht die Brutkapazität.“

Zum Zeithorizont des Ausstiegs äußerte sich die Bundesministerin
zunächst nicht. Sie stellte klar: „Küken zu töten, weil sie keine
Eier legen oder sich nicht für eine Mast eignen, ist ethisch nicht
vertretbar, das wird ein Ende haben.“ Das sah auch ihre
Landeskollegin aus Niedersachsen so, die von einem „nicht
hinnehmbaren Zustand“ sprach. Otte-Kinast sagte, sie gehe davon aus,
dass zum 1. Januar Schluss sei mit dem Kükentöten, weil die
entsprechenden Maschinen in Betrieb gehen.

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