Das gute, alte Warenhaus ist tot. Nur noch jeder
vierte Deutsche kauft regelmäßig bei Karstadt und Co. ein. Vor allem
junge Leute machen einen Bogen um die angestaubten Konsumtempel, die
in der alten Bundesrepublik noch strahlendes Symbol für Wohlstand und
Aufstieg waren. Heute verirren sich fast nur noch ältere Menschen in
Kaufhäuser, alle anderen gehen lieber in Shopping Malls oder
bestellen gleich bei Amazon und Zalando. Alles richtig, alles falsch:
Denn aller Digitalisierung und dem tief greifenden Strukturwandel im
Einzelhandel zum Trotz wird es auch künftig genügend Raum für gut
geführte Kaufhäuser in Deutschland geben. Sicher nicht mehr für so
viele wie heute und gewiss auch nicht mehr in jeder Kleinstadt – aber
das Geschäftsmodell steht keineswegs vor dem viel beschworenen
Schlussverkauf. Hier kann man Waren anfassen, anprobieren,
ausprobieren – und mit etwas Glück wird man auch noch gut beraten und
kommt in den Genuss cleverer Dienstleistungen, die der reine
Online-Handel niemals wird bieten können. Zukunftsmusik? Leider ja.
Aber warum sollten ausgerechnet die Kaufhäuser nicht in der Lage
sein, künftig doch noch eine kluge Vernetzung von stationärem Handel
und Online-Einkauf, von kompetenter Beratung und „Event-Shopping“
hinzubekommen? Das Zeug und die Erfahrung dafür haben sie. Fehlt nur
noch der rechte Wille und das Geld. Ringt sich René Benko neben
„schmerzhaften Einschnitten“ endlich auch zu größeren Investitionen
durch, hat Karstadt durchaus eine Zukunft. Als gutes, neues Kaufhaus.
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