Die Zahl der Studierenden in den ersten vier
Semestern hat sich in den letzten zehn Jahren um mehr als 50 Prozent
erhöht, die Zahl derer, die mehr als sieben Jahre lang an den
Hochschulen bleiben, hat sich mehr als halbiert: Aus einer
Lebensweise, die mancher gern fast eine Dekade lang pflegte, ist eine
Episode im Lebenslauf geworden, die die meisten Studierenden als
Ellbogenkampf um Seminarplätze, Praktika und Medien in Erinnerung
behalten. Denn die Hochschulen tun sich schwer, auf diese
Verschiebung der Studierendenzahlen angemessen zu reagieren.
Abgesehen von der chronischen Finanzknappheit: Lehrkräfte, die
reihenweise Seminare, Vorlesungen und Tutorien anbieten können und
wollen, wachsen nicht auf Bäumen. Und wo Wissenschaftler nicht mehr
die Freude an der eigenen Arbeit vermitteln, werden sie kaum
engagierte Nachwuchskräfte finden. So frisst die Studienreform ihre
Kinder – unsere Kinder.
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