Man mag es ja eigentlich gar nicht fordern, dass
westliche Militäreinheiten kriegerische Aktionen in der arabischen
Welt oder im Nahen Osten beginnen. Zu schlecht sind die Erfahrungen,
zu hoch ist der Blutzoll, der letztlich gezahlt wurde. Aber in diesem
Fall? Der irre Diktator aus Tripolis, der einen rücksichtslosen
Feldzug gegen seine Landsleute führt und kurz davor ist, ihn
siegreich zu Ende zu bringen, dieser irre Muammar el Gaddafi, muss
gestoppt werden. Das ist inzwischen weltweit Konsens, sogar in der
arabischen Welt, die sonst oft hinter UN-Resolutionen nur westlichen
Imperialismus vermutet. Der Westen kann froh sein, dass der
französische Präsident Nicolas Sarkozy darauf brannte, im Kampf gegen
Gaddafi eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Denn es war höchste Zeit,
wollte man den Aufständischen noch zu Hilfe eilen, bevor sie alle
abgeschlachtet sind. Sarkozy mag – ein Jahr vor der Präsidentenwahl –
durchaus auch innenpolitische Motive haben. Aber er handelte, während
die anderen noch zögerten.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
Telefon: +49 (0381) 365-439
thomas.pult@ostsee-zeitung.de