OV: Kaum Gewalt, viel Alkohol

Von Harding Niehues

Jugendliche im Emsland – und generell in den norddeutschen
Landkreisen – sind weniger gewalttätig als in der übrigen Republik.
Das besagt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts
Niedersachsen. Eine gute Nachricht. Das Leben in den Vereinen, die
kirchliche Prägung der Region – all dies wirkt sich positiv aus.

Diese Erkenntnis ist nicht neu, eigentlich das Normale. Nur nicht
mehr in der scheinbar immer schneller tickenden Zeit. In dieser ist
es eine Top-Meldung. Eigentlich schon wieder pervers.

Auch die zweite Meldung überrascht nicht. Jugendliche aus der
Region trinken häufiger Alkohol als ihre Gleichaltrigen in Hamburg
oder München. Nur die Begründung der Kriminologen erschreckt: Weil es
dort Geselligkeit gebe, würde sich die Jugend volllaufen lassen. Ein
Blick vor die Haustür bestätigt leider diese Theorie. Ein Grund: Es
fehlt an Gegenmaßnahmen. In erster Linie an Aufklärung über die Droge
Alkohol. Sowohl Kinder als auch viele Eltern wissen nicht, wie das
Nervengift wirkt. Sich über die Gewaltstatistik zu freuen, ist in
Ordnung. Gleichzeitig sollten Kommunen, Vereine und auch die Kirchen
Geld in die Hand nehmen, um dem Alkohol-Abusus zu begegnen.

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