OV: Meine Meinung: Jobs für Hartz-IV-Bezieher
Von Harding Niehues

Hartz-IV-Bezieher sollen, wenn es nach den
CDU-Sozialexperten Linnemann und Tauber geht, in Pflegeheimen und
Krankenstationen aushelfen. So wollen die beiden Unions-Politiker die
Lücke schließen, die durch den Wegfall des Zivildienstes entsteht.
Das ist Futter für die Stammtische und auch für sämtliche
Sozialexperten.

Doch grundsätzlich den Hartz-IV-Beziehern Schmarotzertum zu
unterstellen, ist falsch. Ebenso gilt die Theorie vom unverschuldeten
Abrutschen auf Sozialniveau längst nicht für alle. So gibt es
beispielsweise im Südkreis Vechta eine Hartz-IV-Bezieherin, die sich
jeden Tag mit ihrem Rollator auf den Weg macht, um bei der
Essensausgabe im Altenheim zu helfen. Ein anderer fährt hingegen
jeden Tag mit seinem Wagen in die Stadt und macht nichts.

Deshalb dürfen nicht alle Fälle über einen Kamm geschert werden.
Richtig ist aber, dass viele Hartz-IV-Bezieher soziale Leistungen
übernehmen könnten. Hierfür sollte es auch finanzielle Anreize geben
– bis hin zu staatlich subventionierten Jobs in diesem Bereich. Die
Bezieher hätten so eine Arbeit, die wertgeschätzt wird – und auch die
Achtung vor ihnen würde wachsen.

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