Geht es um eine bestimmte politische Idee, müsste
es jetzt Sommer sein. Denn zur dieser Jahreszeit tritt das bei
Journalisten so gefürchtete Sommerloch ein, in dem bekanntlich die
eher abwegigen politischen Forderungen stecken. Zu diesen gehört
zweifelsohne auch die Forderung, von kinderlosen Erwachsenen höhere
Beiträge zu verlangen.
Gewöhnlich findet man solche Steuerungsmodule in Regimen, in denen
man nicht gerne leben möchte. Mithin ist diese Idee ein Versuch, mit
noch mehr Staat das Leben der Menschen zu reglementieren. Wer sich
aus welchen Gründen gegen Kinder entscheidet, wird bestraft. So etwas
kann und so etwas darf es in unserem Lande nicht geben.
Absurd ist dieser Vorschlag auch schon allein deshalb, weil er
Menschen vor den Kopf stößt, die nicht in der Lage sind, überhaupt
Kinder zu bekommen.
Außerdem wird hier zu schlicht gedacht. Die Formel lautet: Kinder
gleich gut, ohne Kinder gleich schlecht. In diesem Zusammenhang muss
auch mal die Frage nach der Qualität der Kindererziehung gestellt
werden. Es sind nicht nur die Musterfamilien, die hier Kinder
bekommen. Nicht wenigen Eltern ist die Entwicklung, die Schulbildung,
die Zukunft ihrer Kinder schlicht egal, weil sie durch das soziale
Netz gerutscht sind. Hier liegt die eigentliche Arbeit für unseren
Staat.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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