OV: Waffen für die Rebellen Thema: Die anhaltenden Kämpfe in Syrien Von Dirk Dasenbrock

Kofi Annan, der Syrien-Gesandte der Arabischen Liga
und der UN, will sich morgen in Damaskus bei seinen Verhandlungen mit
dem Regime auf drei Ziele konzentrieren: Ein Ende der Gewalt, Zugang
für humanitäre Hilfe und den Beginn eines Prozesses der politischen
Lösung.

Das ist: Zu wenig – zu spät – und blauäugig.

Mit Tyrannen kann und darf man nicht verhandeln. Assad lässt nicht
einmal das Rote Kreuz in umkämpfte Gebiete. Sollen die unbotmäßigen
Untertanen doch verrecken. Ist ihm egal. Die Sprache der Humanität
spricht er nicht.

Die Sprache der Gewalt aber spricht er fließend. Die kämpfenden
Oppositionellen in Homs und anderswo fordern seit Wochen Waffen.
Geben wir sie ihnen endlich. Wir: Das sind die Staaten der
westlichen, demokratischen Allianz. Endlich, spät, aber noch nicht zu
spät, prüft die US-Administration auch militärische Optionen. Vier
davon sind vielversprechend: Waffenlieferungen über die Türkei, die
Überwachung der Seewege, Flugverbotszonen und begrenzte Luftschläge.
Das alles in einer konzertierten Aktion würde den Despoten in
Damaskus wirklich in Bedrängnis bringen. Da braucht es auch keine
Rücksichtnahme auf Russland oder China, die das Regime aus
schändlichen Motiven weiter stützen. Die Hilfe für die
Freiheitsbewegung muss endlich anlaufen.

Ein demokratisches Syrien: Das wäre ein Segen für die Region.

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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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