Der 1. Parlamentarische Geschäftführer von
Bündnis90/Die Grünen im Bundestag, Volker Beck, hat vor einer
Dramatisierung des aktuellen Roma-Zuzugs gewarnt, Unterstützung für
Kommunen angemahnt und auf die deutsche Verpflichtung zu konkreter
Hilfe hingewiesen. „Die Roma sind ein europäisches Volk, für das wir
alle Verantwortung tragen. Wir müssen den Teufelskreis von Armut und
Chancenlosigkeit bei Bildung endlich durchbrechen“, äußerte sich Beck
in der Sendung UNTER DEN LINDEN. Dass Roma, die nach Deutschland
kämen, sich vorzugsweise in den Städten niederlassen würden, in denen
man Verwandte und Bekannte habe, sei nachvollziehbar. „Die
Bundesregierung darf die Kommunen, die hier besonders gefordert sind,
finanziell nicht alleine lassen“, so der Bündnisgrüne weiter.
Grundsätzlich gelte es aber, in der öffentlichen Diskussion zu
differenzieren. „Es gibt eine Zuwanderung aus Not und eine
Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt.“ Beck schlug vor, alles zu
unternehmen, um allen Menschen, die nach Deutschland kämen, eine
Integration zu erleichtern. „Jeder Migrant oder Flüchtling sollte
nach einigen Wochen ein Angebot erhalten, Deutsch zu lernen“, sah
Beck die Sprache als entscheidendes Integrationsmittel. Desweiteren
forderte Beck die Bundesregierung auf, stärker darauf zu achten,
dass die für Roma gedachten Hilfen an Rumänien und Bulgarien auch die
Menschen vor Ort erreichten. „Man sollte bei den Zahlungen nicht nur
auf Quantität, sondern auch Qualität achten“, so Beck.
Entgegen mahnender Stimmen sah der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Michael Fuchs, keine
verstärkte Zuwanderung durch die für 2014 beschlossene
Arbeitnehmer-Freizügigkeit aus Bulgarien und Rumänien. „Es wird keine
Wanderungswelle geben.“ Im Gegenteil müsse man in Deutschland froh
sein, wenn Menschen ins Land kämen, um hier zu arbeiten. „Zuwanderung
ist eine Chance. Wir brauchen 200.000 bis 300.000 Menschen. Wenn wir
das nicht schaffen, werden wir den Wohlstand in Deutschland so nicht
halten“, war Fuchs überzeugt.
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