Der Jenissei ist der große mächtige Strom im Herzen
Sibiriens. Aber nur während des kurzen Sommers fahren die Postdampfer
von Sibiriens Metropole Krasnojarsk hoch in den Norden Russlands –
weit jenseits des Polarkreises, wo die Sonne von Juni bis August
nicht mehr untergeht. Die Menschen am Fluss sind auf die Schiffe
angewiesen, die sie mit Lebensmitteln und allem anderen versorgen,
was sie zum Leben benötigen. Denn weder Straßen noch Schienen führen
in die Dörfer am Ufer des Jenissei. Wenn der Winter anbricht und der
Fluss zufriert, sind die Bewohner von der Außenwelt so gut wie
abgeschnitten. Die Geschichten der Menschen am Fluss erzählen von
Vertreibung und Verbannung. Die meisten, die hier heute leben, sind
Nachkommen derer, die Stalin nach Sibirien vertreiben ließ. Heute
noch lassen sich in den Sümpfen der Taiga die letzten Überreste der
Lager des GULAG finden, in denen Zehntausende starben. Auf der Reise
in Russlands hohen Norden treffen ARD-Korrespondent Georg Restle und
sein Team auf Menschen, für die der Jenissei alles bedeutet: Geschenk
Gottes und Fluss der Tränen, Lebensader und Fluch zugleich.
Film von Georg Restle, ARD/PHOENIX/2011/́45
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