Querelen und Kalkül im Saarland / ZDF und ZDFinfo informieren über den Endspurt der Neuwahlen

Nach dem Scheitern der ersten Jamaika-Koalition aus
CDU, FDP und Grünen in einem Bundesland wurde der saarländische
Landtag am 26. Januar 2012 aufgelöst. Seitdem tickt die Uhr.
Innerhalb von 60 Tagen muss neu gewählt werden. In Umfragen liefern
sich CDU und SPD ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Parteien wollen die
große Koalition, einzig spannend scheint nur die Frage, wer am
Wahlabend des 25. März 2012 die Nase vorn hat.

Den Wahlkampf begleitet haben die ZDF-Korrespondentinnen Verena
Mengel und Daniela Bach. Ihren Film „Endspurt – Im Saarland wird
gewählt“ strahlt ZDFinfo am Freitag, 23. März 2012, 18.15 Uhr, aus.
Von Montag, 19., bis Freitag, 23. März 2012, stellt
ZDF-Landesstudioleiterin Daniela Bach im Rahmen des Magazins
„drehscheibe Deutschland“, jeweils von 12.10 Uhr an, die
Spitzenkandidaten in folgender Reihenfolge vor: Simone Peter (Grüne),
Oliver Luksic (FDP), Oskar Lafontaine (Die Linke), Heiko Maas (SPD),
Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU).

Am Tag der Wahl berichten Bettina Schausten und Theo Koll von
17.45 Uhr an live aus dem ZDF-Wahlstudio in Saarbrücken mit Prognosen
und Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen.

Die Wahl wird auch online und im ZDFtext live begleitet. Alle
Hochrechnungen und Analysen sowie Stimmen zum Wahlausgang sind am
Wahltag unter www.heute.de abrufbar. Vor der Wahl können die User
sich auch hier noch umfassend über die Kandidaten und ihre
Wahlprogramme informieren. Im Kandidaten-Scanner stehen die
Spitzenkandidaten Rede und Antwort. Das „Wahl-Lokal“ zeigt die
Hochburgen der Parteien, und das Koalitions-Navi liefert Hinweise,
welche Parteien am besten zueinander passen. Mit dem Wahl-O-Mat
können sich die Wähler selbst testen: Welcher Partei stehe ich nahe?

Gleich zu Beginn des neuen Jahres ging es an der Saar Schlag auf
Schlag. Am 6. Januar 2012 ließ CDU-Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrebauer wegen permanenter Querelen des liberalen
Koalitionspartners die Jamaika-Koalition platzen. Das erste
Regierungsbündnis von CDU, FDP und Grünen auf Länderebene war nach
noch nicht einmal zweieinhalb Jahren Geschichte. Kramp-Karrenbauer
hoffte auf einen nahtlosen Übergang in eine große Koalition.

Daraus wurde nichts – zumindest vorerst. Denn viele in der SPD
pochten auf Neuwahlen. Die Chancen, nach zwölf Jahren auf der harten
Oppositionsbank wieder ganz vorne zu sitzen und sogar den
Ministerpräsidenten zu stellen, stehen für die Sozialdemokraten nicht
schlecht. Große Koalition, ja gerne, hieß es aus den Reihen der SPD,
aber bitte nachdem der Wähler gesprochen hat.

Aber da gibt es ja noch einen, mit dem man an der Saar immer
rechnen muss: Oskar Lafontaine setzt auf Rot-Rot. Denn in den
Umfragen hat nicht nur eine große Koalition eine rechnerische
Mehrheit, sondern auch ein Bündnis von SPD und Linken. SPD-Chef Heiko
Maas hat Rot-Rot eine klare Absage erteilt. Seine Begründung: Die
Linke verweigere sich einem ernsthaften Sparkurs, mit ihr sei der
Haushalt des mit über zwölf Milliarden Euro verschuldeten Landes
nicht zu sanieren. Lafontaine spielt im Wahlkampf dennoch die
rot-rote Trumpfkarte. Mit Kalkül stellt er die Frage: Was, wenn am
Ende die CDU knapp vor der SPD liegt, es aber auch für Rot-Rot
reichen würde? Wird die SPD dann nur Juniorpartner bei der CDU. Oder
stellt sie dank Unterstützung der Linken den Ministerpräsidenten?
Lafontaine weiß ganz genau, dass längst nicht alle in der SPD mit der
Absage ihres Chefs Heiko Maas an die Linke glücklich sind.

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