Rheinische Post:Ärzte zu Spahns Versorgungsgesetz: „Chronisch Kranke könnten die Verlierer der Reform sein“

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen
Vereinigung Nordrhein, Frank Bergmann, hat vor negativen Auswirkungen
des Terminservice- und Versorgungsgesetzes von Gesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) gewarnt. „Die Neuregelungen bei der Honorierung
zusätzlicher Termine wird sicher Kollegen motivieren, noch mehr
Patienten anzunehmen. Mich treibt aber die Sorge um, dass dies zu
Lasten der Termine für chronisch Kranke gehen könnte“, sagte Bergmann
der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Zum Beispiel
könnten Schlaganfallpatienten oder Parkinsonkranke nicht mehr so
häufig einbestellt werden, betonte der Mediziner. „Chronisch Kranke
könnten die Verlierer der Reform sein.“ Grundsäztlich erklärte er:
„Ich hoffe, dass sich durch das Gesetz die Versorgung der Patienten
verbessert.“ Ob es am Ende tatsächlich deutlich mehr Termine in den
Praxen geben werde, sei offen. „Wunder erwarte ich nicht, denn die
Arbeitszeit der Ärzte lässt sich nicht beliebig vermehren.“

Der Bundestag soll am Donnerstag das Versorgungsgesetz
beschließen, das unter anderem eine Ausweitung der Sprechzeiten von
Ärzten vorsieht.

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