Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD)
will in möglichen Koalitionsverhandlungen mit der Union die
Einführung einer verkürzten Familienarbeitszeit für Mütter und Väter
durchsetzen. „In Koalitionsverhandlungen müssen in vielen Bereichen
noch Konkretisierungen folgen“, sagte Barley der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Das gilt etwa bei
der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier wünsche ich
mir ein klares Bekenntnis zur Einführung einer Familienarbeitszeit“,
sagte Barley vor dem entscheidenden SPD-Parteitag am kommenden
Sonntag. Die Sondierungsgespräche seien aber „eine Basis, auf der wir
aufbauen können“, betonte Barley. „Es sind wichtige Ansätze für
Familien, in der Arbeitsmarktpolitik und bei den Renten in den
Ergebnissen enthalten“, so Barley. Konkret nannte sie den öffentlich
geförderten sozialen Arbeitsmarkt, die Einführung einer
Mindestausbildungsvergütung, die Stabilisierung des Rentenniveaus und
den wirksamen Kampf gegen Kinderarmut.
Kontext
Das SPD-Konzept der Familienarbeitszeit sieht vor, dass Väter und
Mütter einen Rechtsanspruch erhalten, ihre Arbeitszeit jeweils zwei
Jahre lang in einem Korridor zwischen 26 bis 36 Stunden pro Woche zu
wählen. In dieser Zeit sollen sie ein staatliches Familiengeld von
zusammen 300 Euro erhalten. Arbeitgeberverbände und die Union lehnten
das Konzept bislang strikt ab.
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