Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Die Umfragewerte der Grünen sind in diesem Jahr Achterbahn
gefahren. Und obwohl die Grünen objektiv das erfolgreichste Jahr
ihrer Geschichte hinter sich haben, in Baden-Württemberg den
Ministerpräsidenten stellen und in allen 16 Landtagen vertreten sind,
ist die Partei verunsichert. Da überrascht es nicht, dass sie in Kiel
einen Parteitag der Selbstvergewisserung abhielt. „Antwort: Grün“
lautete das Parteitagsmotto. „Bloß keine Experimente“ wäre auch
passend gewesen. Unter dem Strich bewiesen die Grünen mit ihren
Beschlüssen für kräftige Steuererhöhungen zulasten Wohlhabender, dass
sie trotz aller schwarz-grünen Flirts fest im linken Lager verankert
sind. Das enttäuschende Wahlergebnis der Berliner Grünen und die
geplatzten Träume einer rot-grünen Landesregierung in der Hauptstadt
wurden beim Parteitag offiziell ausgespart. Am Rande machten aber
viele Mitglieder deutlich, dass man aus der Berliner Niederlage die
Lehre gezogen habe, sich wieder mehr auf Sachthemen zu konzentrieren
und nicht auf vermeintlich populäre Personen zu setzen. Dazu fassten
die Grünen auch gleich einen Vorratsbeschluss mit Blick auf 2013:
Spitzenkandidaten dürfen künftig von der Basis bestimmt werden.
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