Bei Telefon- und Stromanbietern, Krankenkassen
und Autoversicherungen passen die Verbraucher mittlerweile gut auf
und wechseln das Unternehmen, wenn andere günstigere Konditionen
bieten. Bei Banken sieht es anders aus: Die meisten Verbraucher
scheuen den Aufwand, der mit einem Bankwechsel verbunden ist.
Außerdem gibt es unübersichtlich viele Kriterien, auf die man bei der
Wahl seines Geldinstituts achten muss: Kontoführungsgebühren,
Baufinanzierung, Kundenservice, Qualität der Anlagenberatung – um nur
einige zu nennen. Eben dies nutzen die Banken aus und langen an einem
Punkt zu, auf den die Verbraucher offensichtlich zu wenig achten: die
Dispo-Zinsen. Die Verbraucherschützer beklagen zu Recht „Wucher“,
wenn eine Bank sich selbst zu etwa einem Prozent Geld leihen kann,
für die Überziehung der Konten ihrer Kunden aber zehn Prozent und
mehr verlangt. Auf eine schnelle Regelung können die Verbraucher
nicht setzen. Die zuständige Ministerin hat das Problem zwar erkannt,
scheut aber bislang eine gesetzliche Regelung. Wahrscheinlich wird
sie ähnlich vorgehen wie bei den hohen Gebühren an Geldautomaten:
Reden, mit Gesetzen drohen, wieder reden, wieder drohen. Mit der
Methode hatte sie am Ende Erfolg. Es gibt kaum noch Geldautomaten, an
denen Kunden mehr als fünf Euro zahlen müssen.
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