Rheinische Post: Lauterbach hält SPD-Forderungen wegen Glyphosat für „grundfalsch“

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende
Karl Lauterbach hat seine Parteifreunde ermahnt, sich mit politischen
Forderungen zurückzuhalten. „Es ist der Situation nicht angemessen,
nach dem Glyphosat-Alleingang jetzt mit Forderungen zu reagieren“,
sagte Lauterbach der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Donnerstagausgabe). „Wir sind nicht auf einem Basar und dürfen kein
politisches Geschacher nach dem Motto ,Auge um Auge– betreiben“,
fügte er hinzu. Seitens der SPD einen Preis für den Missbrauch der
Geschäftsordnung zu fordern, halte er für grundfalsch. „Insgesamt
täte die SPD gut daran, sich jetzt nicht mit politischen Forderungen
selbst zu überbieten“, sagte Lauterbach. Stattdessen müsse es um die
Sache gehen. „Wir müssen schnellstmöglich zu einem nationalen
Glyphosat-Verbot kommen. Unabhängig von der Form einer möglichen
Zusammenarbeit mit der Union gehört das zwingend auf die
Tagesordnung“, sagte der Fraktionsvize. Zudem warnte er vor einem
Machtverlust der Kanzlerin. „Mit Blick auf die gescheiterten
Jamaika-Sondierungen und Schmidts Glyphosat-Alleingang stellen wir
fest, dass die Autorität der Kanzlerin bröckelt“, sagte Lauterbach
und fügte hinzu: „Das darf bei uns keine Schadenfreude hervorrufen.
Eine intern geschwächte Angela Merkel macht mögliche Einigungen mit
uns in den bevorstehenden Gesprächen unwahrscheinlicher.“ In eine
große Koalition würde die SPD nach seinen Worten aber nur als „Ultima
Ratio“ vor Neuwahlen gehen.

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